Der Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück und einer Bahnfahrt, wobei sich die Bahn tatsächlich nur 5 Minuten verspätet. Ich bin müde und verpasse den Schaffner, der mit Kaffee durchs Abteil flitzt. Vor dem Berliner Hauptbahnhof warte ich 10 Minuten lang auf der falschen Straßenseite, bis auch ich einsehe, dass hier kein Bus nach Tegel fährt.
Guten Morgen. Im Hintergrund leuchten die Gipfel im Aostatal, wie damals auch, vor ungefähr 40 Jahren. Wir waren die Nacht durchgefahren und Hans hatte im Dunkeln eine große Luftmatratze aufgepumpt – über den zurück geklappten Sitzlehnen in unserem Ro-80. Ich schlief, mit der Nase an die Fensterscheibe gequetscht. Als ich aufwachte, sah ich zum ersten Mal in meinem Leben dieses unglaubliche, glutrote Alpenpanorama über dem noch ganz dunklen Tal – wunderschön. Ein Augenblick fürs Leben. Dahinten sind sie, diese Berge, auch wenn es längst nicht mehr finster ist im Tal. So. Frühstück! Mio dio … die spinnen, die Römer. Den ganzen Tag Essen und Trinken … Spaghetti mit Knoblauch und Olivenöl, Zucchini-Flan, Kalbsschnitzel mit Rosmarin und Polenta, Pizza, Guiness, Wein … Bier …………………… Gute Nacht!
Punkt 7:30 Uhr hole ich Anzug und Hemden aus der Reinigung. Dann ab auf die A8 in Richtung München – Schneesturm, Matschlawinen auf der Windschutzscheibe, Eis und Feuerwehr.
Nach einer recht ermüdenden Fahrt durch den eiskalten Schwarzwald gibt’s in Basel am Rhein ein wunderbares Käsefondue mit Pinot Gris – Riesling und Kirschwasser. Wir reden über freie Software (Claudia und Pascal sind Programmentwickler), Klettern, Snowboarden und Biken. Nick redet im Schlaf von Fahrrädern, die er im Internet angestrichen habe und Pascal zeigt mir den Tempel der Mißerfolge.
Die Reise beginnt mit einem frostigen Blick auf die Tundra von Erfurt, die mich jedesmal an Utah oder Arizona erinnert. Leider finde ich keinen vernünftigen Aussichtspunkt für die Fotografie. Um 7:00 Uhr morgen geht es weiter, mit LH3926 von Stuttgart nach Milano. Ich bin gespannt auf die Alpenüberquerung, auf die ich mich jetzt schon freue.
In Stuttgart bahnt sich eine eisige Nacht an, es soll fast -20°C geben. Mit dem Bus geht es zum Airbus von British Airways. Am Checkin hat mir die freundliche Britin in Uniform zuvor versichert, dass der gestrige Zwischenfall auf dem Stuttgarter Flughafen eine Maschine von Flybe nach Birmingham betraf und nichts mit BA zu tun hatte.