Archiv der Kategorie: Vietnam

Sài Gòn

Sài Gòn? Nein, noch immer Đà Lạt. Gestern ein Spaziergang durch die franzoesische Altstadt, hinauf auf einen Berg, von dem aus mit einer schweizerischen Gondelbahn ins Tal (!) fahren kann. Besuch bei einem etwas eigenartigen Meditationszentrum fuer buddhistische Moenche und Nonnen. Der Blick hinab auf einen See, umringt von Pinienwaeldern. Spaeter im Long Hoa Restaurant, das in der Tat ausgezeichnet ist, koennte man gegrillten Hirsch bestellen – eine willkommene Abwechslung zu herumhaengendem Hund. Das Klima von Đà Lạt ist wirklich ungewoehnlich … kuehl, gelegentlich ein Gewitterschauer … die Stadt franzoesisch angehaucht … und schon im Gespraech mit einem Franzosen aus Biarrix, der hier seine Pappenheimer kontrolliert. Heute noch ein bisschen stoebern, dann zum Flughafen und ab nach Sai Gon und von dort ueber Bangkok und Frankfurt heim nach Bayern. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es dort aussieht.***

Meine Hand wird langsam wieder unifarben. Was ich noch nicht weiss: Der “Sonnenbrand” war eine zytotoxische Nebenwirkung des Tetracyclins mit Sonne. Ich hatte durchaus Glück, so erklärt mir Christof später, dass die nicht die Retina im Auge betraf.

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Đà Lạt

Die Mopedtour nach Đà Lạt umfasste schliesslich dann doch noch alles: Platte Reifen, einen kleinen Krach mit den Fahrern, Strassen unter lauwarmem Wasser nach einem kurzen Gewitter, brandgerodete Urwaelder, Kaffeeplantagen, Verkehrstote (die Person hinterliess einen tiefen Eindruck im koreanischen Kleinlastwagen), eine Seidenspinnerei in unwirklichem Licht und eine Nachtfahrt mit zerkratztem Visier ins naechtliche Đà Lạt, das heute tatsaechlich ein bisschen wirkt, wie eine franzoesische Bergstadt. Das Fortune-Hotel wirkt luxerioes, moechtegernmondaen und irgendwie unpassend in dieser Welt … aber was soll’s … fuer zwei Naechte geht das jetzt noch. Morgen Nachmittag fliegen wir mit Vietnamese Airlines nach Sai Gon und von dort gleich weiter … . Eigentlich bin ich nicht sicher, ob ich schon genug habe, aber ein bisschen muede bin ich schon.

Buôn Ma Thuột

So! Nach der abenteuerlichsten Mopedreise meines Lebens (ich hatte bisher noch nie eine gemacht) sind wir in Buôn Ma Thuột gelandet, wobei auch ich erst mal nachschauen muss, wo das eigentlich ist. Die Fahrt war irrsinnig und auch irrsinnig interessant. Es gab Fischerhaefen, von Agent Orange und Brandrodung entlaubte und voellig verschwundene Waelder, Dschungelstrassen, eine Uebernachtung im Zikadeninferno, einen Ritt auf dem Elefanten durch Schmetterlingsschwaerme, wunderschoene Wasserfaelle und eine blutueberstroemte Vietnamesin, die im Mopedstrom des Highways zermahlen wurde. Fuer heute reichen mir die Sinneseindruecke. Bei weitem! Heute hat mir das Reisebuero versichert, dass der Flug ueber Bangkok unproblematisch sei. Schade eigentlich, sonst waere ich vielleicht doch noch nach Hanoi gekommen. Morgen gehts erst mal weiter nach Dalat und von dort zurueck nach Sai Gon. Ich bin gespannt wie sich das anfuehlt hier abzureisen … erleichtert? … wehmuetig? … einfach nur todmuede? Mir graut vor der Vorstellung bereits zwei Tage nach meiner Ankunft schon wieder nach Amsterdam reisen zu muessen. Bei welcher Firma arbeite ich eigentlich? ***