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Buôn Ma Thuột
So! Nach der abenteuerlichsten Mopedreise meines Lebens (ich hatte bisher noch nie eine gemacht) sind wir in Buôn Ma Thuột gelandet, wobei auch ich erst mal nachschauen muss, wo das eigentlich ist. Die Fahrt war irrsinnig und auch irrsinnig interessant. Es gab Fischerhaefen, von Agent Orange und Brandrodung entlaubte und voellig verschwundene Waelder, Dschungelstrassen, eine Uebernachtung im Zikadeninferno, einen Ritt auf dem Elefanten durch Schmetterlingsschwaerme, wunderschoene Wasserfaelle und eine blutueberstroemte Vietnamesin, die im Mopedstrom des Highways zermahlen wurde. Fuer heute reichen mir die Sinneseindruecke. Bei weitem! Heute hat mir das Reisebuero versichert, dass der Flug ueber Bangkok unproblematisch sei. Schade eigentlich, sonst waere ich vielleicht doch noch nach Hanoi gekommen. Morgen gehts erst mal weiter nach Dalat und von dort zurueck nach Sai Gon. Ich bin gespannt wie sich das anfuehlt hier abzureisen … erleichtert? … wehmuetig? … einfach nur todmuede? Mir graut vor der Vorstellung bereits zwei Tage nach meiner Ankunft schon wieder nach Amsterdam reisen zu muessen. Bei welcher Firma arbeite ich eigentlich? ***
Đắk Lắk
Stuttgart
Stalltüren
Zwei dicke Elefanten
Wollten inkognito Heimwandern.
Doch alle Passanten
Erkannten die Elefanten
Als Flüchtlinge aus dem Zoo.
Und wenn sich auch niemand getraute,
Sie anzufassen, ward ihnen doch klar,
Dass man ihre Absicht durchschaute
Und dass nun bald etwas im Gange war.
Verfolgt von einem grossen Heer
Von Schauvolk und Soldaten
Und Autos, Mob und Feuerwehr
Schwenkten sie links und betraten
Zwei Eingänge einer Bedürfnisanstalt
– Für Herren und für Damen –
Und äpfelten. –
Schutzleute kamen
Und haben sie niedergeknallt.
Joachim Ringelnatz (1883-1934)