Archiv der Kategorie: Vietnam

Hội An

Von unterwegs:

Nachts ueber die Chùa Cầu, die Japanische Brücke von Hội An zu gehen, ist schon ein besonderes Erlebnis. Nach einer Fahrt mit Chauffeur ueber den Wolkenpass und durch die Hafenstadt Da Nang sind wir in dem alten Seidenhafen angekommen. Ich lasse mir hier einen Anzug, zwei Seidenhemden und eine Hose massschneidern und bin gespannt wie es passt.

Jetzt erst mal los, um zu sehen, wo wir ausserhalb des Hoang Trinh Hotels hier eigentlich sind.

Nachtrag:

Vietnam0409-101

Hội An weiterlesen

Demilitarized Zone

Von unterwegs:

Heute sind wir mit dem Bus von Hue aus in die Provinz Quang Tri gefahren, dem noerdlichsten Teil des frueheren Suedvietnams. In den Tunnelanlagen von Vinh Moc riecht es nach Schimmel und Tod. Man fragt sich, was die Amerikaner hier eigentlich wollten. Das Land ist an dieser Stelle nur 50 km breit bis zur Grenze mit Laos. Ein Flaschenhals … aber das Ganze wirkt dennoch absurd. Ich bin froh zurueck in Hue zu sein, aber mein Magen ist heute Abend etwas rebellisch. Morgen wollen wir ueber den Wolkenpass nach Hoi An fahren, hoffentlich klappt das ohne Immodium.

Demilitarized Zone weiterlesen

Huế

Die Kaisergraeber von Hue sind ja per se schon eine Sensation … aber mit dem Motorroller (!). Gleich beim ersten Test, wie das Geschoss zu bedienen ist, vor dem Hotel, verfahre ich mich im chaotischen Verkehr und benoetige 35 Minuten, um in einer Seitenstrasse von einem Hotelangestellten wieder aufgefunden zu werden. Die Fahrt selbst wird spektakulaer. Ich bewundere Leute, die sowas machen. Auch der Abschluss der Motorradreise im chinesischen Viertel Hues ist sehr beeindruckend. Hier werden die Touristen aus Europa bestaunt und nicht die lokalen Bauwerke (wobei es noch hinter der letzten Huette eine kleine Pagode zu geben scheint). “Hello, hello”, rufen die Winzlinge froehlich. Und nicht nur die Winzlinge … eigentlich jeder. Am Schluss enden wir zwischen betrunkenen Schmieden in einer Holzhuette, die uns mit einer feschen Nikon-Spiegelreflexdigitalkamera fotografieren wollen. Fuer mich, eine Flut von unerwarteten Eindruecken! *** Im Hotel mieten wir einen Motorroller fÜr 7 Dollar pro Tag (zuzÜglich Benzin). Um zu testen, wie sich das im VerkehrsgewÜhle fÄhrt, drehe ich eine Proberunde … einfach 3x rechts … und schon bin ich wer weiss wo. Ich irre herum in diesem unglaublichen Verkehr und es gelingt mir immerhin immer wieder an den selben Cafés vorbeizufahren, wo man mich nach der 3. Runde belustigt zur Kenntnis nimmt. Stoisch drehe ich meine Kreise, bis ein Angestellter des Hotels, den man auf die Suche nach mir geschickt hat, mich in irgend einer Seitengasse aufgabelt und zurÜck lotst. Dann fahren wir gemeinsam los – mit Karte.

Wir besichtigen verschiedene KaisergrÄber, unter anderem die der Kaiser Minh Mang und Tu Duc, was vorerst schlecht illustriert bleibt, da ich hier mit der analogen Kamera fotografiert habe – und die Filme sind noch unentwickelt. Tu Duc soll in diesem Pavillion gesessen und gedichtet haben, vermutlich Über sich selbst. Bewacht werden die GrÄber jeweils von einem kleinen Heer von Verwaltungs- und MilitÄrmandarinen. Darunter steht schon auch mal ein Pferd … … und Jackfruits hÄngen von den BÄumen, wie im Schlaraffenland. Nach unserer lebendigen RÜckkehr von den KaisergrÄbern, wir sind ja keine Kaiser, entschliessen wir uns zu einer Expedition am ParfÜmfluss entlang ins chinesische Viertel von Huê. Ãœber die Dà o Duy Anh gelangen wir zur BrÜcke Über den Sông Ngu Hà , wo wir das Moped vor einer Pagode parken und zu Fuß das hier beginnende chinesische Viertel erkunden. Der Verkehr bleibt ein Gewimmel, umrandet von vielfÄltigen MarktstÄnden und Gassen zwischen geheimnisvollen HinterhÖfen. Ãœberall rufen die Kinder “Hello!”, “Hello!” und lachen dazu. Klar ist, dass wir die Attraktion des Viertels zu sein scheinen. Wir erreichen eine winzige Pagode am Ende einer Seitenstraße, die garantiert noch nie einen auslÄndischen Gast gesehen hat … von franzÖsischen und amerikanischen MilitÄrpatrols einmal abgesehen. “Hello, hello!!” Auf dem RÜckweg werden wir das Opfer von Wegelagerern, einer Gruppe leicht angetrunkener Auspuffschmiede, die uns “zwingen” in ihrem Esszimmer Platz zu nehmen. Mir wird leicht mulmig, als ich das Essen sehen, aber dann stellt sich heraus, warum ich hier sitzen muss. Einer der Anwohner kommt mit einer schicken Spiegelreflexkamera von nebenan und macht ein Foto von uns. AuslÄndische Touristen in unserer Werkstatt! Die Sensation. Alle gucken amÜsiert zu, auch die Kinder gegenÜber, auf der anderen Straßenseite. Gerade nochmal mit dem Leben davon gekommen, spazieren wir an den Hausbooten entlang zum Moped vor der Pagode … … und erwischen im VorÜbergehen das schÖnste Fotomotiv des Tages. Heute Abend essen wir in der Bar Des Amies, gleich neben dem Hotel, wo das Essen nicht besonders gut, aber ok ist. Die Cocktails sind eigentlich Überall gleich durchschnittlich und machen drunken – wie man bald an roter Nase sieht. Mir fÄllt auf, dass ich immer noch fast frisch rasiert aussehe, was sich gegen Ende der Reise Ändern wird. Die Bar Des Amies ist nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt, aber dazwischen, in einer kleinen Seitengasse, liegt noch das Cafe on Thu Wheels, ein Globe Trotter Treff wie im Portugal der 70er-Jahre, wo man Touren buchen und Drinks drinken kann. Wir tun beides. Wir buchen eine Tour in die DMZ, die Demilitarized Zone und drinken noch ein paar Cocktails. Es ist nett hier. Es gibt sogar MÜsil … … und BÜcher, die man nicht kaufen, sondern nur tauschen kann. Ich habe aber kein Buch zum Tauschen, sonst hÄtte ich mir Ian McEwans “Saturday” ertauschen kÖnnen. Stattdessen zettelt Silke ein Holzturm-Spielchen an, bei dem ich mir zunÄchst wenig Chancen einrÄume. Ich verteidige mich trotzdem wacker. Der Turmbau zu Babel in Huê. Na warte, noch ist Babylon nicht geschlagen. Rumms! Ein Drink zuviel gedrunken?

Huế

Kurz (von unterwegs):

Ein kurzer Flug mit JETAIR, einem vietnamesischen Billigflieger, bringt uns fuer 69 US-Dollar inkl. Steuern und Gebuehren in die alte Kaiserstadt Hue. Hier sieht alles etwas anders aus, breiter, weniger Verkehr, schmutziger, aber ruhiger. Die Stadt liegt am Fluss der Duefte. Wir besuchen die Zitadelle, in deren Inneren sich der alte Kaiserpalast verbirgt. Das Abendessen in einem schwimmenden Restaurant am Fluss ist nicht so besonders. Es ist schwuel und an der Decke haengen Geckos, die Anophelesmuecken verspeisen … grusel!

Vietnam0409-45

Huế weiterlesen

Sài Gòn

Von unterwegs:

Elf Stunden geschlafen. Irgend wann wird mir unter der Klimaanlage kalt. Durst. Das Wasser aus dem Kuehlschrank ist eiskalt. Schade, dass ich keine Bilder hochladen kann. Gestern haben wir eine Wanderung durch das Stadtzentrum gemacht. Die aelteste Pagode der Stadt, in der grimmige Waechter mit riesigen goldenen Schwertern hinter Waeldern von Raeucherstaebchen wachen und schweigen. Dann Mittagessen, wobei es nicht ganz einfach ist, zu wissen was man bestellt. Hund? Schlange? Ich entscheide mich fuer Beef. Ich bin noch nicht so mutig. Silke entscheidet sich fuer “kleine Ueberraschung” … Konsistenz wie Huhn? Fremder Geschmack? Keine Ahnung was fuer ein Tier in dieser Suelze ruht, aber es schmeckt sehr lecker. Das Huhn ist etwas spaerlich, aber lecker in Ingwer. Nachmittags der Praesidentenpalast. Bunker im Keller und ein Tanzsaal unter dem Dach. Waere ein schoenes Domizil, wobei ich nicht sicher bin, ob ich ein Bett mit Telefon im Bunker will, nur um wichtig zu erscheinen. Abends gibt es einen Cocktail in der Saigon-Bar auf dem Dach des Hotel Caravelle. Man bezahlt in Dollar, Preise wie in Deutschland und es bleibt das Gefuehl, dass dies eigentlich nicht unbedingt sein muss. Fuer dasselbe Geld kann man im restlichen Sai Gon ohne weiteres zwei Tage lang leben: Mittagessen mit einem Bier – ungefaehr 1-2 Euro pro Person. Morgen fliegen wir nach Hue. Die Buchung gestaltet sich umstaendlich und der eigentlich geplante Nachtzug faellt aus. 17 Stunden Hardbed nur unter dem Dach? Keine Ahnung was das bedeutet. Hier ist alles relaxed und man weiss nicht recht, was was bedeutet. Es ist komisch, ploetzlich mit einem Rimovakoffer unter so vielen Globetrottern mit Riesenrucksaecken zu reisen. Es sind ziemlich viele Europaerinnen hier unterwegs. Zwei Schweizerinnen reisen ab nach Thailand. Sie sind schon 4 Monate unterwegs und jetzt kommt die zweite Haelfte der Reise …

Sài Gòn weiterlesen

Bangkok – Sài Gòn

Von unterwegs:

Angekommen. Heiss. Laut. Muede. Ein bisschen, wie eine Mischung aus Paraguay und … hm … ? Nein, ganz anders. Morgen mehr. Mir geht es jedenfalls gut, nach einem Essen mit San Miguel Bier. 🙂

Nachtrag:

Vietnam0409-03

So. Nach ueberraschen kurzen 9 Stunden bin ich in Bangkok, wo ich ueberraschend lange 4 StundenAufennthalt habe. Leider merkt man nicht viel von Thailand, ausser dass es Elefanten in den Souvenirlaeden gibt. 1000 Baht sind 21 Euro und es gibt hier richtig coole Converse Schuhe… vielleichht auf dem Rueckweg. Bilder kann ich hier keine einstellen, die gibt es spaeter (siehe unten). Die Hallen des Suvarnabhumi International Airport sind hell, modern und verwirrend. Überall werden Souvenirelefanten angeboten, Instantcurries und Thai-Massagen. Ich lege mich in einer offenbar ungenutzten Wartehalle auf eine Sitzbank, stelle den Handywecker und schlafe ein paar Stunden.

Bangkok – Sài Gòn weiterlesen

München – Bangkok

Vietnam? Ich sitze in München. Gleich reise ich ab. Mir ist ein bißchen unheimlich. Ich werde versuchen zu schlafen, in Bangkok nur kurz meine Augen zu öffnen und erst wieder aufzuwachen, wenn ich in Sai Gon die Einreiseformalitäten hinter mir habe. Draußen wird hoffentlich ein Chauffeur auf mich warten, mit meinem Namen auf einem Schild, und mich ins Hotel Madame Cuc 127 bringen. Falls möglich, melde ich mich von unterwegs.

Vietnam0409-01

München – Bangkok weiterlesen