Mekong Delta

Nach dem Frühstück wollen wir in Richtung Mekong-Delta fahren, wo Silke irgendwelche Mangrovenwälder aufgespürt hat. Ich bin noch immer etwas benommen und denke über Giftschlangen und riesige Krokodile nach.

Zunächst bleibt mir aber ein schrecklicher Tropentod erspart. Statt dessen schwelge ich auf dem Weg zum Busbahnhof in saftigen Bildern.

Der SAIGON BUS STATION ist leicht zu finden, nur ein paar Minuten weg vom Hotel. Ein Busticket zu kaufen erscheint mir aber noch recht abenteuerlich. Ich schaue, schweige und staune.

Ich traue mich noch nicht recht zu fotografieren, weshalb die wichtig uniformierten Fahrkartenverkäuferinnen etwas unscharf geraten.

Im Bus … ich kann mich nicht erinnern wohin … bekommen wir sogar einen richtigen Sitzplatz (was sich später ändern wird). Es geht los, in die Wildnis der Tropen.

Nach ungefähr einer Stunde kommen wir an einen Hafen, in dem man zu Fuß vom Bus (der hier umdreht) in die Fähre wechselt und zwischen lauter Leuten, die einen amüsiert betrachten, auf die andere Seite des Flusses fährt.

Dort angekommen geht es wieder zu Fuß weiter, durch Tore, die an eine Grenze zwischen verschiedenen Ländern erinnern, an Marktständen und Garküchen vorbei zum nächsten Bus.

Ich blicke etwas beunruhig die Straße entlang. Ich fühle mich noch überhaupt nicht aklimatisiert und frage mich, wo zum Teufel wir eigentlich hinfahren.

Nach mindestens zwei weiteren Stunden auf einer staubigen Landstraße durch eine langweilige Landschaft mit Krabbenfarmen hält der Bus (nachdem wir den Hinweis eines mit uns Reisenden nicht verstanden haben) und lässt uns an einem improvisierten Zelten mitten im Nirgendwo aussteigen.

Bevor lang Zeit zum Nachdenken ist, bemühen sich zwei Mopedfahrer hinreissend um uns … im wahrsten Sinne des Wortes. Sie fahren irgendwo in ein völlig unsinniges Urlaubsresort … wir seien am Ziel. HIER??? Mit Hilfe verschiedener Barkeeper und Hotelangestelter lösen wir das Problem: Zum Monkeypark, dort wo der mitreisende Vietnamese im Bus uns schon aussteigen lassen wollte.

Im Naturpark steht alles still. Wir können kein Boot durch die Mangroven mieten, da die Parkranger ein Meeting haben. Statt dessen gehen wir durch den Affenpark, was überraschend stressig ist, da die Affen ziemlich aggressiv erscheinen und dies mit einer sichtbar hohen Intelligenz kombinieren. Eine unangenehme Mischung, zumal die Ausweichmöglichkeiten begrenzt sind.

Zu allem Überfluss gibt es hier tatsächlich Krokodile im Schlamm und ich bin nicht sicher wie satt die tatsächlich sind.

Am Ausgang warten schon die Mopedfahrer, die uns lachend zu Wucherpreisen zurück zur Straße fahren. Ich bin froh, dass der Bus nach Sai Gon tatsächlich hält und uns mitnimmt.

Auf dem Rückweg wirkt die Fähre schon fast heimelig, versprüht so etwas von “fast zuhause”.

Abendessen gibt es in einem wirklich guten Restaurant, wo allerdings meine Wahl weder auf Schlange noch auf Schnecken fällt.

Silke zeigt sich unerschrocken und auch der Nachtisch … eine Art Fruchtcocktail mit Tapioka-Kugeln … schmeckt offensichtlich ganz wunderbar.

Warum esse ich einen Haferbrei? Oder was ist das?

Auch die Cocktails sind hervorragend und man schwebt gewissermassen unverwundbar durch das Sai Goner Verkehrsgewühl zurück zum Hotel.

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