Hội An

Von unterwegs:

Nachts ueber die Chùa Cầu, die Japanische Brücke von Hội An zu gehen, ist schon ein besonderes Erlebnis. Nach einer Fahrt mit Chauffeur ueber den Wolkenpass und durch die Hafenstadt Da Nang sind wir in dem alten Seidenhafen angekommen. Ich lasse mir hier einen Anzug, zwei Seidenhemden und eine Hose massschneidern und bin gespannt wie es passt.

Jetzt erst mal los, um zu sehen, wo wir ausserhalb des Hoang Trinh Hotels hier eigentlich sind.

Nachtrag:

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Um aus der Kaiserstadt Hue nach Hội An zu kommen, wählen wir ein Taxi, das inklusive Fahrer für den ganzen Tag ungefähr 40 Euro kostet. Der Fahrer spricht ein bisschen Englisch, aber seine Landeskunde hält sich in Grenzen.

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Erster Halt ist ein merkwürdiges Beach-Resort, wo es unmögliche Drinks zu gesalzenen Preisen gibt. Das Salz könnte vom Meer stammen, das hier ganz in der Nähe ist (~ 3m).

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Ein lustiger Fischer ist auch gleich zur Stelle, das arme Schwein. Natürlich muss ich für das Foto gleich 20.000 Dong berappen – von wegen armes Schwein.

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Ich bin nicht sicher, was ich auf diesem Foto gerade sage – vermutlich “NO!!! THANK YOU!!!”

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Die Weiterfahrt zum Đèo Hải Vân, dem Wolkenpass, ist spektakulär in alle Richtungen. Ich erinnere mich an eine Sonntagsfahrt nach Danang, Über den Wolkenpass, so schreibt Georg W. Alsheimer, der vor Jahrhunderten Vietnam für eine kurze Weile vom Champa-Reich geschieden hatte: dem Äußersten Vorposten hinduistischer Zivilisation in Ostasien. Eine halbe Stunde führten die Sepentinen der Route National No. 1 durch dichtbewachsenen dunkelgrünen Dschungel aufwärts, Über spärlich tropfende Rinnsale hinweg, die während der Regenzeit zu reißenden Strömen anschwollen, vorüber an Bergstürzen, Felsbrocken, gefällten Baumstämmen. Erstaunlich erscheint mir heute, wie leicht man glaubt, die baumlos Ödlandschaft sei auf den Einsatz von Agent Orange durch die US Truppen zurückzuführen.

Alsheimer bereiste Vietnam lange nach dem Krieg … aber das wusste ich bei meiner Fahrt noch nicht.

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Oben angekommen sind die armen Schweine noch, jetzt aber mit Panne … ich tippe auf eine defekte Bremse.

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Ja, ich meine tatsächlich “Arme Schweine”! Naja, ich muss zugeben, ich esse sie lieber als Schlangen, Frösche oder Schnecken.

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Der Blick zurück, in Richtung Hue ist schon fantastisch. Kein Wunder, dass hier oben neben den chinesischen Toren auch ein paar Bunker stehen. Der Pass war natürlich auch hart umkämpft, wie eigentlich das ganze Land.

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Auf der Höhe angekommen, eröffnet sich die großartige Aussicht auf die Bucht von Danang mit ihrem schneeweissen Sandstrand und den vorgelagerten bergigen Halbinseln, an deren Steilküste die Wogen des Chinesischen Meeres sich schäumend brachen (G. Alsheimer, 1968).

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Dort unten auf dem Pass steht unser Taxi und irgendwo bricht ein fürchterliches Gezeter aus.

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Die armen Schweine leben noch immer und hoffen, dass die Bremse so lange wie möglich defekt bleibt.

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Die Tiere, die wir in Danang verspeisen, stammen jedenfalls nicht aus diesem Transport.

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Ich bleibe trotz des guten Essens skeptisch, aber ich glaube, es geht mir schon etwas besser. Oder doch nicht?

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Zurück blickend macht der Wolkenpass seinem Namen alle Ehre, wobei mich auch der Hafen von Danang beeindruckt. Hier sind Übrigens die Amerikaner zuerst in Vietnam gelandet und in der Bucht lag während des gesamten Krieges das deutsche Lazarettschiff Helgoland.

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Im Champa-Museum lerne ich leider fast gar nichts mehr. Ich bin müde. Der Museumsladen ist merkwürdig, aber es gibt ein paar wunderschöne Skulpturen zu kaufen.

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Das Haus ist Überhaupt sehr schön, mit einem wundervollen Blick auf die Bucht von Đà Nẵng.

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Anschliessend lassen wir uns in die Marmorberge fahren, wobei der Taxifahrer, der es plötzlich eilig zu haben scheint, Ärger mit Silke bekommt – die es nicht so eilig hat. 🙂

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Glücklicherweise bringt der weisse Buddha einiges an Ruhe zurück … wieso Buddha? Ich dachte die Champa sind Hindus?? Ist das Shiva?

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Die Wächter der Grotte lassen einem jedenfalls das Blut in den Adern gefrieren.

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Der Blick nach oben ebenfalls. Man muss wohl nicht explizit erwähnen, dass auch hier heftig gekämpft wurde.

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Von unten aus dem Tal dringt Baustellenlärm auf den Gipfel, aber es sind keine Baustellen.

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Es sind zahllose kleine Werkstätten, in denen wie verrückt gehämmert und gemeiselt wird.

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Hier oben arbeiten nur die Ameisen.

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Ansonsten ist alles sehr beschaulich. Überall stehen Getränkeverkäufer herum und Pagoden.

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Die Schauerlichkeiten der Bildhauerkunst sieht man erst auf dem Nachhauseweg … ob das Taxi noch da ist?

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Ja, gottseidank. Nach einigem Herumgegurke in Hội An findet der Fahrer dann tatsÄchlich das Hoang Trinh Hotel in der Le Quy Don Staße (von der es eine alte und eine neue gibt), das sich als sensationell entpuppt.

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Frische Blümchen auf den Betten und sehr nettes Personal. Endlich Ruhe.

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Ruhe?

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Ich vergass das gewaltige Pensum von Schneidern und Schneiderinnen.

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Wir lassen uns Maßanzüge schneidern, Seidenhemden und Hosen … am Schluss bin ich 200 Dollar los, aber für einen ganzen Koffer voller Kleider. Silke muss mit in die Lagerhalle fahren um die richtigen Stoffe für ihr Kleid zu finden.

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Anschliessend noch ein Spaziergang durch die hübschen Gassen von Hội An, wo überall Laternen aus Bambus und bunten Stoffen hängen.

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Hội An soll einst der grösste Hafen in Südostasien gewesen sein, ein Hafen an der Seidenstraße.

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Jedenfalls gibt es hier leckere Cocktails (Happy Hours, Two for One) und wer noch frisch ist kann sich’s leisten.

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Ich bin jetzt nicht mehr so frisch und möchte ins Bett, wenn’s nichts ausmacht.

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