
Es taut und glitscht entsprechend.

Es taut und glitscht entsprechend.

Um 17 Uhr 41 geht’s los nach Weimar, das mir heute Abend besonders trostlos erscheint. Der Zug hat 10 Minuten Verspätung und die eine Hälfte, die nach Wiesbaden sollte, fehlt. Na mir soll’s egal sein, denn heute will ich nicht nach Wiesbaden.

Ungaublich! Ich muss von Stuttgart über Jena nach München fahren – und das an einem Sonntag. 🙁 Wenigstens habe ich einen schönen Mercedes …

Es ist stockfinster hier und eisig kalt. Das Rollfeld auf dem Flughafen ist mit einer dicken, festen Eisschicht bedeckt und die Autos klingen durch ihre Spikereifen wie bei uns in den 60er-Jahren. Ich lande wieder in Scandic Solsiden Hotel, aber diesmal wenigstens in einem Zimmer mit Fenster nach draussen. Das Hotel ist und bleibt trotzdem zu teuer. Leider kann ich im Moment keine eigenen Fotos einstellen, da mir ein Transferkabel fehlt.

In finsterem Wetter auf die Autobahn nach München. Mir schmerzt der Arm von einer Grippeimpfung, aber die Ärztin sagt, es würde einem kein Ringelschwänzchen wachsen.

Im Philisterium in der Göhre gibt es Kaffee und Schokoladentorte in der Pause zwischen Kandinsky und 1989.

Ich lungere auf dem Frankfurter Hauptbahnhof herum, der mir seit Jahren und entgegen seinem Ruf sehr gut gefällt.

Von Jena aus fahren wir knapp 100 km in den Osten nach Penig, wo Ursel ihre ersten Lebensjahre verbracht hat und ihr Vater Otto in der Papierfabrik arbeitete.

München ist kühl und herbstlich. Die Bäume strahlen goldgelb und spiegeln sich in den Fenstern der Bürogebäude. Ich habe Hunger und nichts zu essen.

Etwas in Eile (leider) stapfe ich im ersten Sonnenlicht auf den Festungsberg gleich hinter dem Hotel.