Archiv der Kategorie: Asien

Buôn Ma Thuột

So! Nach der abenteuerlichsten Mopedreise meines Lebens (ich hatte bisher noch nie eine gemacht) sind wir in Buôn Ma Thuột gelandet, wobei auch ich erst mal nachschauen muss, wo das eigentlich ist. Die Fahrt war irrsinnig und auch irrsinnig interessant. Es gab Fischerhaefen, von Agent Orange und Brandrodung entlaubte und voellig verschwundene Waelder, Dschungelstrassen, eine Uebernachtung im Zikadeninferno, einen Ritt auf dem Elefanten durch Schmetterlingsschwaerme, wunderschoene Wasserfaelle und eine blutueberstroemte Vietnamesin, die im Mopedstrom des Highways zermahlen wurde. Fuer heute reichen mir die Sinneseindruecke. Bei weitem! Heute hat mir das Reisebuero versichert, dass der Flug ueber Bangkok unproblematisch sei. Schade eigentlich, sonst waere ich vielleicht doch noch nach Hanoi gekommen. Morgen gehts erst mal weiter nach Dalat und von dort zurueck nach Sai Gon. Ich bin gespannt wie sich das anfuehlt hier abzureisen … erleichtert? … wehmuetig? … einfach nur todmuede? Mir graut vor der Vorstellung bereits zwei Tage nach meiner Ankunft schon wieder nach Amsterdam reisen zu muessen. Bei welcher Firma arbeite ich eigentlich? ***

Nha Trang

Ich weiss, man sollte sich auf Reisen nicht mit schlechten Gedanken aufhalten, aber Nha Trang macht es mir einigermassen schwer. Das Phu Quy Hotel ist die schlechteste Behausung in Vietnam bisher. Zum Fruehstueck einen billigen Toast und ein zweites Getraenk kostet extra – und zwar das teurere der beider Getraenke. Es geht zwar nur um Pfennigbetraege, nervt aber trotzdem. Wie gesagt, es passt zu “Nizza Vietnams”, denn in Nizza ist es kaum besser (wenn man vom Cafe absieht). Es ist einigermassen frustrierend, diese Stadt hier zu sehen. Ein Kilometer-langer Stadtstrand mit Palmen und gleich daneben die Baustellen der riesigen Hotels. Sheraton, Novotel und wie sie alle heissen schiessen gleich 50 m vom Strand 20 Stockwerke in die Hoehe. Diese Stadt zerstoert in Windeseile eine ihrer wichtigsten touristischen Resourcen – das Flair. Ich ziehe mich jetzt mit verdorbenem Magen, Halsschmerzen und einem mangelhaften Bart beleidigt ins Bett zurueck. ***

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Nha Trang

Nach einer unangenehmen, wenngleich interessanten Nacht im Schlafbus in Nha Trang angekommen. Unfassbar, wieviele Schlagloecher es auf der Hauptverkehrsader dieses Landes gibt, aber die Szenerien am Strassenrand sind ungeheuer vielfaeltig und ich habe mich machmal gefuehlt, wie im Film. Das Hotel hier ist duerftig, das Personal aufdringlich und irgendwie macht das “Nizza Vietnams” einen ziemlich seltsamen Eindruck. Wir geben ihm trotzdem eine Chance, nachdem ich den Tag mit Fieber im Bett verbracht habe (am Leben erhalten mit einer Mischung aus Antibiotika, Malariamedikamenten und Paracetamol). Ich fuerchte, meinen letzten alkoholischen Drink auf dieser Reise habe ich schon getrunken … naja, das kann nichts schaden. Gerade noch ein unwahrscheinlich gutes Restaurant … mit Tischbarbecue und gegrilltem Beef, Kochbananen, Ananas und ein paar voellig unbekannten Gemuesen: SCHAAA’F! Morgen geht’s zum Schnorcheln auf eine Insel, falls meine Physiologie mitspielt. Ansonsten werde ich im Boot liegen bleiben und zusehen, wie die anderen Touristen von Haien verschlungen werden. ***

Das Phu Quy Hotel ist wahrlich nichts besonderes, aber man erträgt es gerade eben so. Immerhin gibt es ein Bett und einen Ventilator, der den Dreck rumwirbelt.

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Hoî An

Heute Abend geht’s mit dem Nachtbus nach Nha Trang. Bis dahin ueberlege ich mir, ob ich mich zum ersten Mal seit zwei Wochen rasieren soll. Rasieren? Vielleicht taete ein Aderlass gut. Ich fuehle mich heute nicht besonders. Mir ist heiss und kalt gleichzeitig und man weiss nicht, ist’s Malaria oder ein Kater von den schlechten Cocktails yesterday. Wie dem auch sei, nach einem leckeren, aber etwas lieblos servierten Essen im Cafe des Amies doese ich jetztin der Hotellobby herum, denn ein Zimmer habe ich nicht mehr. Ich freue mich richtig auf den bequemen Schlafbus … aechz. 🙂 ***

Es war eines der schönsten Hotels in Vietnam und das werde ich vermutlich auch ins Gästebuch geschrieben haben. Das neue Seidenhemd werde ich die nächsten 36 Stunden tragen, was es seltsamerweise gut verträgt.

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