Kein Zweifel! Es ist ein Riesenunterschied, ob man eine Stadt wie Florenz als Tourist besucht (dann liegt sie in der Toskana, ist voll von Kulturschätzen und Eisdielen und immer scheint die Sonne) oder als Teilnehmer eines wissenschaftlichen Kongresses (dann wird sie zum Grab von Träumen, macht fett und müde und im Grunde fällt einem nur auf, dass man sich nirgends hinsetzen darf).
Natürlich mache ich mich trotzdem auf den Weg. Ich gehe durch Gassen und Gässchen, bis plötzlich riesig vor mir in der Dunkelheit die Silhouette der Kuppel des Santa Maria del Fiore auftaucht – immerhin das größte derartige Kuppelbauwerk der Welt.
Ich schleiche um den Dom herum und esse in dem beleuchteten Café (rechts unten) ein Eis.
Ich spaziere zu den Uffizien, wo trotz der späten Stunde noch ein ziemlicher Trubel herrscht. Brautpaare, Touristen und elegante Damen und Herren hasten vorbei wie fast unsichtbare Geister der Medici.
Der Palazzo Vecchio steht im Mondlicht und sagt nichts, wobei der Mond auf dem Foto wirkt, wie eine Strassenlaterne.
Vom Palazzo Vecchio spaziere ich hinunter zur Ponte Vecchio, aber es will mich heute nicht so recht beeindrucken.
Auch von der anderen Seite langweilt mich heute Nacht alles. Ich muss mal Machiavellis Geschichte von Florenz lesen.
Ich schaue noch neidisch in ein paar Schaufenster. Gottseidank ist schon geschlossen.
Dann heim und schlafen. Mache ich jetzt auch, denn mir fallen im Sitzen die Augen zu.
Ja, das habe ich auch, denn Sitzbänke gibt es ja keine.
was für ein herrliches Foto… sieht aus, als hättest du an den Pflastersteinen geschnuppert 🙂