Angekommen. Ich wohne im Hotel Hesperia Sant Just, einem Loch mit Ohren – das heisst man hört die Autobahn (10 m entfernt). Na, die Kollegen haben es halt wieder gut mit mir gemeint. Bloß keine Erholung!
In der Carrer d’Entenca finde ich keinen Club Lo Nuestro, dabei haben die so einen hübschen Blog. Wegen Ärger mit den Nachbarn geschlossen, falls ich das richtig verstehe. Muy triste. Ich hätte gerne katalonische Barrio-Salsa erlebt heute, statt in der Route Tallers ein furchtbar schlechtes Menü zu verspeisen. Aber die Kids dort! Echt geil. Black, schräg, schrill, gepierced und VANS vom Feinsten. He Nick, da musste mich mal mit hin nehmen.
Ich bin müde und wäre jetzt gerne zuhause. Heute fühle ich mich etwas einsam, aber es bleibt erträglich. Ich gehe jetzt schlafen statt zu den Salsaschafen.
Aus Stuttgart im schönsten Sonnenschein über Zürich nach Madrid, wo es regnet und ziemlich kühl ist. Ich fahre im schwarzen Audi durch die Mancha und schaue nach Windmühlen aus.
Abendessen bei Giardino di Bacco in San Giovanni la Punta. Sizilianische Spezialitäten in kleinen, aber sehr sehr leckeren Portionen. Mein Menue beginnt mit handgemachten Macaroni in einer Soße von sonnengetrockneten Tomaten, dann kleine Fleischbällchen mit Orangenblüten und hinterher ein unglaublich leckeres Pistazieneis.
Der Rückflug beginnt reibungslos. Ich bezahle mein Hotel und zerre meinen Koffer zum Bahnhof von Maison-Lafitte, wo es über tausend Rennpferde geben soll. Am Schalter kaufe ich mir ein Bahnticket zum Flughafen Charles-de-Gaulle. Dann trete ich frohgemut durch das rostfreie Edelstahldrehkreuz, das sich hinter mir präzise in die Griffstangen meines nagelneuen Rimowakoffers einloggt … DAS KANN JA WOHL NICHT WAHR SEIN!!! Eigentlich müsste ich den Vorfall fotografisch dokumentieren, aber der Zug kommt. Ich bitte eine freundlich guckende Parisienne um Hilfe, die meinen Koffer beherzt mit Hilfe ihrer Monatskarte aus seiner misslichen Lage befreit … Merci, merci … und dann kommt schon der Zug.