Archiv der Kategorie: Frankreich

L’ Haugarou

Morgenstimmung im Alaux’schen Blumenparadies. Wir gehen shoppen, in die Unterstadt, zur heiligen Bernadette, die sowieso bald Besuch von uns bekommen wird (Wir sind ja Papst).

Nick findet diese Handtasche mit dem Heiligenscheinmuster jetzt nicht sooo cool …

… die heiligen Fische im heiligen Wasser eigentlich auch nicht …

… auch die geliebte Auberge de L’Haugarou lässt ihn kalt (Schreck, sie wird verkauft und ich habe kein Geld dabei) …

… aber die fetten Pilze sind fett cool …

… und fett einen fetten Salamander aus dem morschen Baum kicken …

… und abends die selbstgefundenen Steinpilze roh mit Olivenöl, Salz und Pfeffer von Fredie zubereiten lassen, das ist schon besser. WIR WOLLEN TROTZDEM ANS MEER!!! Verdammte Tyrannenbrut.

Paris

Der Rückflug beginnt reibungslos. Ich bezahle mein Hotel und zerre meinen Koffer zum Bahnhof von Maison-Lafitte, wo es über tausend Rennpferde geben soll. Am Schalter kaufe ich mir ein Bahnticket zum Flughafen Charles-de-Gaulle. Dann trete ich frohgemut durch das rostfreie Edelstahldrehkreuz, das sich hinter mir präzise in die Griffstangen meines nagelneuen Rimowakoffers einloggt … DAS KANN JA WOHL NICHT WAHR SEIN!!! Eigentlich müsste ich den Vorfall fotografisch dokumentieren, aber der Zug kommt. Ich bitte eine freundlich guckende Parisienne um Hilfe, die meinen Koffer beherzt mit Hilfe ihrer Monatskarte aus seiner misslichen Lage befreit … Merci, merci … und dann kommt schon der Zug.

Bild 001

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Paris

Ich rase mit dem Auto von Jena nach Paris. Unterwegs fahre ich einen Umweg von 25 km um mir in einem Dorf, das sehr an den Film Delikatessen erinnert, ein Baguette und Jambon zu kaufen. Ankunft in Le Pecq spät in der Nacht. Leiff zeigt mir ein Hotel, in dem ich eine Nacht verweilen darf. Eine Nacht nur, denn es ist schön, aber teuer. Es ist schon dunkel, aber das Haus wirkt altehrwürdig. Ich bin gespannt auf den nächsten Morgen.

Hotel Henry IV

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Pesmes

Nach viel Packen, später Aufbruch, so um die 1/2 Eins mittags, mit dem roten Mazda von Markus. Koffer, Swissair-Rucksäcke und ein Haufen Spielzeug und Windeln für Nick, Futter und Näpfe für Paco (den Hund) und los geht’s auf die Autobahn in Richtung Karlsruhe/Basel. Bei Hagenau, wir sagen “Ahgünoh”, über die Grenze und die Autobahn runter vorbei an Strasbourg, Dambach-la-Ville, Séléstat und Colmar bis nach Cernay, wo Nick eine erste Stillpause auf dem Kirchplatz einfordert. Gewickelt wird auf dem Asphalt, vor dem Auto auf einer Plastikmatraze mit rosanen Teddy-Bären. Dann runter zur Autobahn, A36 Mühlhausen-Burgund und mit uns wahnsinnig schnell erscheinenden 140 km/h bis Becancon/Ouest und weiter auf der D67 bis Recologne, Chazoy, Pagney, Thervay, Malans nach Pesmes. Pesmes? Nie gehört! Ein kleiner Ort mit mittelalterlichen Häusertürmen über dem Flüßchen Ognon, mit Brücken, Cafés, Stadtmauern und steilen Treppen. Der Hund scheisst am Fluß, gegenüber des Camping. Wir sind im Hotel de France, direkt an der Hauptstraße. Das Bett riecht nach kaltem Rauch und das Essen ist irgendwo zwischen “gut” (Ela) und “mies” (Jacques): Es gibt Jambon de Bourgogne und Aspik de Foie truffée, grüne Bohnen und petersilierte Champignons (zu weich), Entrecôte oder Coq au Bourgogne (zäh), eine vorzügliche Käseplatte und Himbeeren oder Mousse au Chocolat. Dazu einen Rosé, Côtes de Provence – und alles schön langsam. Unglaublich langsam, aber sehr nett und Nick nestelt der beklunkerten Patronne am Decolté herum. Am Nebentisch ein blon langhaariger Harley-Davidson Freak mit Flammenärmelhemd und seiner Bikerin, die silberne Schlangen an den Fingern trägt. Dann noch ein unglaubliches Paar. Sie: Peroxidblonde lange Perücke, rote Fingernägel und Lippen, dunkle Sonnenbrille (mitten in der Nacht) und ungefähr 75 Jahre jung. Pendant männlich, ansonsten ähnlich. Gähn – schlechtes, weil viel zu weiches Bett.