Nein! Ich will nicht aufstehen.
Jetzt bin ich doch aufgestanden und fahre schon wieder zum Flughafen. Verdammter U- und S-Bahn Murks. Die Fahrkartenautomaten nehmen erst ab 10 Euro Gesamtpreis Scheine. Man benötigt zwei Wochen, um dies herauszufinden.
Irgendwann kommt man dann trotzdem an. Ich muss ziemlich hin und her und her und hin gehen, bevor ich irgendwo ankomme. Die Business-Lounge ist erbärmlich und die Leberknödelsuppe leergefressen.
Ich bummle ein bißchen herum und verlaufe mich fast. Immerhin ist das Wetter schön und die Sonne strahlt in den Hochsicherheitstrakt.
Die Fenster vergittert. 🙂 Ich frage mich, wie man einen solchen Gebäudetrakt einbruchsicher bekommt. Ist sicher eine Wissenschaft für sich. Jeder mögliche Mauseloch muss ja bedacht sein.
Entdecken Sie mehr! Ein paar Tumore auf Ihrem Röntgenbild! Noch nie kotzte mich romantische Lungenkrebswerbung so an wie heute.
Dann endlich darf ich expressboarden. Mit dem Handy im Laserschein. Der Arsch in Uniform (ich bin ausnahmsweise mal ausfällig) an der Security Control wollte es gaaanz genau wissen. Ich war wohl irgendwie verdächtig … ich muss dringend zum Friseur. Im Air Dolomitiflieger kann ich es nicht lassen, die hübschen Stewardessen zu fotografieren, die gerade die Sauerstoffmasken vorführen müssen und sich … ergo … nicht wehren können.
Mei, sand die buutzig!! Ein unerträglicher Österreicher telefoniert lautstark Betriebsgeheimnisse übers Handy und guckt MICH vorwurfsvoll an, weil mir nichts anderes übrig bleibt als zuzuhören. “Zuzuhören”? Ein niedliches Wort – sicher falsch geschrieben.
Schliesslich kullern wir zum Runway. Die Düsen dröhnen, röhren und brummen bedrohlich und es riecht etwas angebrannt. Ich beschliesse, dies zu ignorieren.
Los geht es! Wir erheben uns in den bayerischen Abendhimmel und staunen aus dem Fenster. Wer nicht staunt, dem ist nicht zu helfen. Es ist ein unheimlich schönes Land.
Dann kommt das Essen. Na prima. Ein Aprikosencroissant zum Abendessen und dazu ein leckeres Döschen Wasser?
Gottseidank sind da die Berge, die einen das Wasserdöschen vergessen machen.
Von einem Gläschen Rotwein ganz zu schweigen. Und es ist tatsächlich ein Gläschen, an dem ich mir fast die Lippe aufschneide. Ist das keine Waffe, so ein Glas?
Unfassbar, wie die Bergspitzen aus dem Wolkengriesbrei gucken. Ich habe Hunger.
Wir nähern uns Milano Malpensa … ein Schelm wer Schlechtes dabei denkt. 🙂
Der Wolkengriesbrei wird immer umfangreicher und dann … muss ich die Kamera abschalten. Zu gefährlich? Die haben sie doch nicht mehr alle.
Das Wetter ist miserabel hier, aber nach einigem Suchen nach dem Shuttlebus gelange ich tatsächlich ins Hotel Holiday Inn Express. Ich esse ein leckeres Panini al keso e fromaggio. Böh. Ich hoffe auf morgen.
Immerhin habe ich hier ein schönes, großes Zimmer. Mit zwei Betten, falls noch jemand zu Besuch kommt.
Und ein Badezimmer mit zwei Waschbeuteln. Für jede Zahnbürste einen. Gute Nacht.
siehste. war doch gar nicht so schlimm : )
Was weiss denn schon ein schwarzer fetter Hund vom Aufstehen?