Die Prairie von Herbouilly

Von Tourtre fahren wir auf Anraten des Campingplatz-Besitzers hoch zum Roche Rousse über Saint-Martin-en-Vercors, parken in der Nähe der Wolfstopf-Dolinen (Scialets de Pot de Loup), verlaufen uns im Wald und blicken dann verblüfft von oben auf den Campingplatz zurück.

Der Chemin de la Pia hat spektakuläre Ausblicke und einen unglaublichen Jägerstand, aber auch die Prairie d’Herbouilly auf der anderen Straßenseite ist eigentlich noch schöner und historisch bedeutsam.

Diese Hütte hat mit Jacques Prévert zu tun, der unter anderem das Drehbuch einem meiner Lieblingsfilme Quai des Brumes geschrieben hat. Ich erinnere mich vage an die Erzählung eines Franzosen, der dort mit uns sprach. Im sei die Flucht gelungen, weil er gewarnt wurde … . Leider ist bisher nichts über den Vorfall zu finden.

Wenn man sich nicht so blöd anstellt wie wir, dann sind die Pfade eigentlich ganz leicht zu finden.

Auf dem Rückweg besuchen wir Valchevrière, einem Unterschlupf der Maquisards der französischen Resistance, der 1944 in einem Kampf mit deutschen Gebirgsjägern vollständig zerstört wurde und heute eine Gedenkstätte darstellt.

Quelle: http://museedelaresistanceenligne.org/

Bei der Recherche hierzu löst sich auch das Rätsel oben. Es handelte sich nicht um Jacques Prévert, sondern um den Schriftsteller Jean Prévost der unter dem Namen Goderville eine Gruppe von Kämpfern kommandierte und sich dort versteckt hatte.Er konnte von dort den Deutschen zunächst entkommen, wurde dann aber doch gefasst und erschossen wurde.

Valchevrière ist beeindruckend, wobei der Ort schon vor der Ankunft der Maquisards verlassen gewesen war.

Man fragt sich immer wieder, was Menschen dazu bringt, sich an einem so schönen Ort gegenseitig zu massakrieren.

Dann eilen wir zurück zum Auto, um uns einen Schlafplatz für die Nacht zu suchen.

Der Weg dorthin gestaltet sich nicht ganz unkompliziert, aber der abendliches Ausblick ist überwältigend.

Der schönste Platz in der Abendsonne ist leider schon besetzt.

Was uns nicht daran hindern soll, uns die schönsten Pilze zu ergattern …

… und schleunigst aufzuessen.

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