Am Bazaleti See

Ich erwache an einem seltsamen Ort. Ein Tagungshotel aus Sowjetzeiten. Großzügig angelegt und leer.

Zwei Tage soll ich hier ausharren. Am besten mache ich das wie der Hund.

Der See selber strotzt vor Schönheit.

Die Russen strotzten jedenfalls vor Improvisationstalent. Das gefällt mir, wobei ich mich frage, welche Salatschüssel als Form herhalten musste.

Dort unten scheint es immerhin einen Strand zu geben. Nichts wie hin …

Man kann hier ein Tretboot leihen, was teurer ist als ein Taxi in Tbilissi. Dabei muss man auch noch selber strampeln.

Das ist ein bisschen so, als würde man dem Rikschafahrer Geld dafür abknöpfen, dass er einen befördern darf.

Dann gehe ich spazieren.

Unterwegs begegnet mir ein Mähdrescher, der offenbar versucht, ein entfliehendes Dixieklo einzufangen.

Da sonst nichts los ist, beobachte ich also Bienchen beim Bestäuben von Blümchen.

Und ich schaue dem Mannstreu beim Wachsen zu.

Wer wohl hier schon alles saß?

Verstünde ich nichts von Fachwerkhäusern, dann würde mich dieser Anblick wundern. Aber auch das Erdgeschoss der Fachwerkhäuser ist stets mit gutem Grund (!) aus Stein.

Was ist das denn? Eine Rostlaube?

Und hier? Eine Villa aus Jacques Tatis “Mon Oncle”?

Aber die Rindviecher scheinen sich hier wohl zufühlen. Und das ist das wichtigste im Urlaub.

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