Was ist eigentlich aus dem gestrigen Rotkohl geworden? Wieso eigentlich rot? War der nicht schwarz?
Na gut. Schluss mit den Kalauern. Hier also die Beilage zum Rotkohl: Zwei hübsche Rindsrouladen. Hier erstmal die Zutaten:
- Eine schöne Rindsroulade pro Person
- Zwei Scheiben fetten Speck pro Rindsroulade
- Gewürzgurken (nicht zu sauer)
- 1 schöne süßliche Zwiebel (nicht scharf, nicht bitter)
- Senf
- Suppengrün
- Salz und Pfeffer
- Rouladenstecknadeln
- mehlig kochede Kartoffel
- 4 Boskop-Äpfel für den Rotkohl von gestern
- Etwas Rotwein
- Etwas Sauerrahm
- Wildpreiselbeeren aus dem Glas
- Ein Radler mit Schweppes Lemon (irgend etwas muss man beim Kochen ja trinken)
- Ich glaube, das war alles
Meine Oma Leni hat das oft gekocht und meine Mutter sagt, so geht es. Fetter Speck drauf (fetteren gab es nicht), dann Zwiebel und der Länge nach geviertelte Gewürzgurken.
Eigentlich hätte ich das Fleisch mit Senf bestreichen müssen. Hab ich aber vergessen.
Für den Rotkohl 4 leckere Boskopäpfel schälen, vierteln, Kernhaus raus und in Scheiben schneiden.
Geht gut mit dem absolut sinnfreien Apfelkugelausstecher, den ich eh sehr nützlich finde.
Die Apfelstücke kommen also zum fast garen Rotkohl und werden noch 20 Minuten bei 180° in Ofen mitgedünstet.
Vorher aber untermischen – oder?
Die Rouladen dann in etwas Kokosöl in der Pfanne anbraten.
Rausnehmen und warten lassen.
In der Pfanne frisches Suppengrün anbraten.
Wasser dazu und kochen.
Wenn das Wasser fast weg ist, Wein dazu und wieder etwas einkochen.
Einstweilen natürlich auch die Kartoffeln kochen. Je nach Größe ungefähr 20 Minuten.
Dann die Rouladen dazu und 15 Minuten schmoren.
Der Kohl sitzt einsweilen mit inzwischen offenem Deckel im Ofen.
Die Rouladen kurz raus, das Gemüse absieben und bitte den Fond AUFFANGEN, NICHT WEGGIESSEN!
Den Fonds zurück in die Pfanne, etwas Sauerrahm dazu und heftig einkochen (ohne die Rouladen – wir sind ja keine Schuster).
Der intelligente Herd merkt, dass mir beim Schälen eine heisse Kartoffel (autsch, sind die heiss) aufs Display gefallen ist und meldet: H (= heiße Katrtoffel). Wie machen die sowas???
Keine Sorge, Oma Leni, ich reinige das Chaos selber. Du musst nicht bei mir die Küche putzen. Leider.
Es wäre natürlich schön Dich zum Essen hier zu haben, aber das geht natürlich nicht. Und mein geplanter Essensgast blieb auch verschwunden – weil ich wieder nichts gedacht habe. Ups! Fast hätte ich die Preiselbeeren vergessen.
Die Roulade schmeckt sehr lecker, aber ich verstehe jetzt, warum es fetter Speck sein soll. Man kann keinen Schuh damit besohlen, aber mir fehlt neuerdings ein Zahn. Das erweist sich als Handycap.
PS: Der Rotkohl ist auch delikat und zum Trinken gab es einen Spätburgunder Weißherbst “Staufenberg” von der Genossenschaftskellerei Heilbronn. Jeder andere Wein geht genauso gut. Man kann auch Wasser trinken.