Portugal

Plötzlich bin ich in Lissabon. Jesus auf der Säule grüßt das Abendrot.

Es ist schön hier zu sein, aber traurig. Das ist kein Fado, sondern ein tiefer Riss in der Welt.

An jedem Stein klebt Erinnerung. An jedem Geräusch. Der Zug fährt nach Cascais, wo wir in die Wellen geschaut und furchtbar gestritten haben.

Egal ob ich nach oben schau oder nach unten …

… überall scheint sich ein tiefes Loch aufzutun.

Der Winterstrand ist voller Leute. Die meisten rennen herum in schicken Jogging-Kostümen oder führen einen fetten Mops spazieren.

Warum dürfen die das?

Grelos sind Kohl- und Rübenblüten, die man bei uns in den Müll wirft. Hier sind sie eine Delikatesse.

So, wie man bei uns manches auf den Müll wirft, was hier in Ponte de Lima noch gute Dienste tut.

Die römische Brücke steht schon seit Jahrtausenden hier. Nur die Menschen kommen und gehen.

Oben auf dem Berg eine byzantinisch-orthodoxe Kirche aus dem 20. Jahrhundert. Der Stil erscheint mir geradezu gruselig.

Immerhin hat man Aussicht von hier oben.

Wir durchstreifen Porto.

Unser Ziel ist die Spitze unter der Brücke.

Vorbei an der alten ‘Fitzcarraldo’. Kinski scheint unter Deck.

Fast fährt uns eine Straßenbahn durch den Kaffee.

Fast sind wir am Ziel.

Und nun – Wohin?

Ich verbringe die Nacht in Alcobaca, wo ich lustlos eine Entenbrust verzehre.

Es heißt, man müsse nach vorne blicken. Aber wohin?

Immerhin findet man Licht in der Architektur und ich werde Christopher Alexander lesen.

Aber die Gründe dafür sind komplex und passen nicht in einen Tweet.

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