Der Morgen beginnt viel zu früh – duschen um 5 Uhr 45 und Abfahrt um 6 Uhr 15. Keine Zeit für Kaffee oder Frühstück. Die Dame am Check In der Lusthansa zeigt umfassende Kompetenz und weigert sich, mein Gepäck bis Linköping durchzuchecken. NextJet? Was für eine komische Airline soll das denn sein? Ich starte trotzdem und sehe, kurz bevor ich einschlafe, noch das Siebenmühlental im Nebel unter mir versinken.
Als ich wieder erwache nähern wir uns bereits der Küste, aber welcher?
Jedenfalls wunderschön. Eigentlich müsste das noch in Deutschland sein, – oder?
Eine interessante Insel und überall romantische Strände im Herbstlicht. Schön!
Eine Windradfarm auf hoher See? Wie transportieren sie denn da den Strom weg?
Das müsste jetzt die dänische Küste sein. Keine Ahnung. Ich muss die Flugroute mal in Google Earth nachsehen.
Eine riesige Brücke, die plötzlich im Meer verschwindet. Heute verstehe ich zum ersten Mal, dass die weisse Gischt auf den Wellen geostationär bleibt – die Wellen bewegen sich darunter hindurch. Auf diese Idee wäre ich nie gekommen.
Da unten steht eine riesige Pferdeherde, aber die Pferde sind so klein, dass man sie auf dem Foto kaum sieht.
Rumms! Zwischenlandung in Kopenhagen. Ich glaube, ich muss unbedingt mal nach Dänemark reisen. Das sieht ja sehr schön aus von oben.
Nach einer Blitzaktion – Gepäck abholen, den NextJet-Schalter suchen, einchecken, Koffer wieder aufgeben und zurück durch die Security … hechel, hechel … hebe ich bald wieder ab. Ein unfassbares Licht hier oben.
Mal strahlend hell, mal düster und graublau, wie die See während einer Schlacht im 1. Weltkrieg (oder dem, was ich davon als Bilder im Kopf habe).
Im Flugzeug, einer alten Turboprop-Maschine, gibt es indes ein lätschiges Brötchen (aber immerhin) und einen schlechten Kaffee zum Frühstück. Ich lese Zeitung und schlafe ein bißchen.
Als ich wieder aufwache, reist die Wolkendecke auf und gibt schwedische Wälder und Seen frei. Sehr schön. Man glaubt fast, von hier ben könnte man die Pfifferlinge und Preiselbeeren sehen.
Steine, Seen. Heidekraut. Blaubeeren und Wölfe?
Wald und Wald und Wald und Wald und Blaubeeren.
Gehöfte auf Inseln im Wäldermeer – so muss ganz Europa im Mittelalter aus der Luft gewirkt haben (aber niemand hat dies je gesehen).
Die Landung wegen Böen etwas ruppig. SAAB-Düsenjäger und ein winziges Terminal. Fast verpasse ich den Ausstieg, da ich nicht begreife, dass hier nur manche Fluggäste aussteigen.
Da kommt mein Koffer. Zu Fuss!
Später gehen wir (ebenfalls zu Fuß) durch die Innenstadt und suchen ein Restaurant zum Abendessen.
Die St. Larskirche von Linköping, das im übrigen “Linschöping” gesprochen wird.
Fleisch und Kartoffelbrei aus der Spritztüte – naja, geht so, aber das Bier ist sehr gut.
Ich habe den Eindruck, in dem Restaurant redet kein Mensch (ausser mir natürlich). Es gibt eine Lounge mit Polstersofas. Hinsetzen? nein, sonst schlafe ich sofort ein.
Vorbei am Gelben Haus, einem anderen Restaurant. Ich drifte ins Reich der Träume.
Nur noch “kurz” bloggen. Ich muss sofort schlafen jetzt … chrrrrrrrrrr … chrrrrrr.