Le gondole di Xochimilco

Eigentlich bin ich früh auf den Beinen, aber mein Spaziergang zum Café Sierra Mixe bleibt erfolglos, da am Wochenende geschlossen.

Ich durchquere also ein Viertel mit dem seltsamen Namen “Kleiner Jesus”, um mich im Café Congreso niederzulassen.

Gegenüber steht die Markthalle, aber ich habe keine Tasche dabei. Morgen daran denken!

Das Café wirkt etwas steril und ist ganz leer, aber ich glaube, das liegt an den Preisen und nicht an der Qualität.

Mein Avocado-Toast ist jedenfalls delikat, hat aber mit 135 $ auch einen europäischen Preis. Ich will aber nicht meckern, man wird hier sehr freundlich bedient.

Im Parque Juana de Asbaje gleich nebenan wird gerade ein Verkehrslehrparcour für Kinder aufgebaut und ich bemerke einen sehr freundlichen Mann, wegen dem ich den Satz “Stadtluft macht frei” plötzlich verstehe. Aber dies ist nichts für einen Dreizeiler, eher für ein Buch.

Ich spaziere zurück und meiner Unterkunft und muss an Yvonne denken, die sich Mexiko bunt vorstellt. Sie hat Recht.

Es wirkt trotz meiner Müdigkeit sehr farbenfroh.

Man weiß zwar nicht, ob die Politik weiß was sie tut, aber selbst die Bougainvilias sind hier sehr schön.

Gegen Mittag holen Aitana, Hanna und Ivone mich ab. Wir fahren nach Xochimilco und speisen Quesadillas mit Huitlacoche mit Limonade. Bei uns heißt diese Delikatesse Maisbeulenbrand – kein Wunder will sie niemand essen.

Dann besteigen wir einen dieser traditionellen Stocherkähne und tauchen ein in ein unerwartet anarches und buntes Abendteuer.

Ob der Fahrer weiß, wo er da parkt?

Am interessantesten finde ich die Handelsboote, die Souvenirs für Tausende von meist betrunkenen Besuchern heranbringen.

Mariachis sorgen für die musikalische Untermalung und die Auswahl der Musik aus Channelblasters in den Booten lässt auf den Blutgehalt im Alkohol schließen.

Es gibt aber auch durchaus besinnliche Partys mit einzelnen Paaren.

Kollisionen bleiben friedlich, selbst als Hanna einen der “feindlichen” Kapitäne als Cabron bezeichnet. Dieser schießt aber nur mit Blicken zurück. Die Kanonen bleiben kalt.

Eine Hundegondel kreuzt auch unseren Weg, die von den Kindern mit frittierter Schweinehaut gefüttert werden. Die armen Tiere!

Dieser muskulöse Imbissgondoliero gefiel mir besonders.

Am Schluss lerne ich noch, wie man eine Treppe baut: Man baut sie eben! Zurück nach Tlalpan … ich muss schleunigst ins Bett …

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