Das beginnt ja gut hier. Frühstück? Wo ist das Frühstück? Ich befinde mich hier als einziger Gast (fürchte ich) in einem Rohbau. Na mal sehen, wie es heute weiter geht. (Das Frühstück war prima: Eifriges Personal serviert heissen Kaffee … direkt auf die Hose … aua! Leider bin ich viel zu humanistisch, um richtig rumzuschreien.)
Nach einem relativ harten Arbeitstag fahren wir ins Zentrum von Coyoacán und parken unser Auto in einem bewachten Parkplatz. Hier werden die Laptops nicht versteckt, sondern gezählt und quittiert.
Wir gehen erst mal ein wenig flanieren, wobei ich das Ziel wie immer nicht verstehe. Es stellt sich bald heraus, dass ich das Ziel vorgeben muss, sonst gibt es keins.
Im Jardin del Centenario muss man natürlich über Commons nachdenken, mit all den Sitzbänken und Springbrunnen rund herum.
Es gibt auch einen Brunnen mit Coyoten, die dem Stadtteil seinen Namen gegeben haben sollen.
Der Park liegt direkt gegenüber der Kirche des San Juan Bautisto Klosters, deren Namen ich vergessen habe.
Das Innere dieser Kirche wirkt ein bisschen barock, aber eben nur ein bisschen – und sehr mexikanisch.
Vor dem Portal sitzen bettelnde Indiofrauen. Ich denke an Ocotlán, wo eine alte Frau mir für 5 Pesos die Hand küssen wollte und sehe zu, dass ich weg komme. Ich denke auch an Nicks Referat über Kalifornien und and Hernan Cortéz, der von hier aus seine Angriffe auf die Hauptstadt der Azteken Tenochtitlán befehligt hat.
Sogar Mülltrennung wird auf dem Kirchenplatz praktiziert und ich lasse mir sagen, dass Global Warming auch hier ein wichtiges Thema ist.
Wir bummeln weiter zu einer klassischen heißen Schokolade, die allerdings dann zu einem Eis mutiert.
Ich nehme ein Jerez/Reis-Eis mit Pinienkernen und fotografiere ein bisschen.
Diese Unikate hier zum Beispiel.
Und diese Wolken über den Sitzbänken. Gleich wird uns der Himmer auf den Kopf fallen.
An Filmplakaten vorbei eilen wir zurück zum Auto.
Wir schauen noch kurz Capilla de la Conchita an, die einsam im einsetzenden Regen steht. Rosa sagt, man müsse sich monatelang vorher anmelden, um hier zu heiraten.
Dann gibt es endlich etwas zu Essen im gleichen Restaurant wie letztes Jahr.
Hunger! Quesadillas!! Diesmal mit Fleisch gefüllt, was etwas fettiger schmeckt als die mit Queso.