Wien

Heute frühstücke ich nicht für 15 Euro schlecht im Hotel (der einzige unmenschliche Makel), sondern für 4,95 Euro gleich nebenan im Café-Bistro Il Tempo, das offenbar tatsächlich von einer Italienerin betriegen wird.

Durch ein herrliches Ei, italienisches Brot, Oliven, Butter, Honig und einen hervorragenden Cafè Latte gestärkt, mache ich mich auf in Kunsthistorische Museum. Unterwegs treffe ich auf eine Bauerndemo für faire Milchpreise.

Wo haben die die Kühe her? Aus Zürich? Dieses Plakat gefällt mir – A faire Milch.

Endlich erreiche ich das Museum.

Unfassbar, was hier für Kunstschätze lagern. Die Jäger im Schnee von Pieter Bruegel zum Beispiel, das ich Gina als Puzzle mitbringen werde.

Und sein Turmbau zu Babel, den eine Malerin im Duft von Firniss und Terpentin gar nicht mal so schlecht kopiert.

Ich schwelge von einem Gemälde zum anderen und traue mich dann noch in die Ägyptologie, zwischen Sarkophage, Mumien und Jahrtausende-alte Büsten. Ein wundervolles Museum.

Nach meinem Mittagessen im Restaurant Fromme Helene (es gibt ein Wiener Schnitzel und Apfelstrudel mit Eis und Vanillesauce) verpasse ich fast meinen Flug, aber eben nur fast.

Neben mir sitzt eine Französin aus Grenoble, die jetzt seit zehn Jahren in Stuttgart wohnt und gerade für Bosch in Bukarest war. Wir haben ein interessantes Gespräch, über Pieter Bruegel und die ungarische Sprache. Stuttgart empfängt mich kühl und grün. Im Hintergrund, der Asemwald, wo ich vor fast 40 Jahren im 17. Stock gewohnt und Wasserbomben aus dem Fenster geworfen habe.

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