Von Ferradosa durchs Dickicht zur Quinta Vesuvio

Heute wandern wir gemütlich von Ferradosa am Douro zu einer schönen Quinta und fahren mit dem Zug zurück. Urlaub!

Hier lassen wir den Wagen stehen. Da kann man bei der Rückkehr noch ein Schlückchen Portwein trinken.

Das Dörflein Sao Xisto ist hübsch, aber leblos.

Und der Heiligen Schiefers will definitiv unter sich bleiben.

Überall blüht es wie verrückt.

Hie und da hält man ein Schwätzchen mit Mann und Hund.

Und steckt die Nase in ein Blümchen.

Der Weg ist … wie gesagt … gemütlich.

Ich trödle wieder rum, wie man sieht.

Eine Kreuzfahrt auf dem Douro wäre auch mal was.

Wobei bisher an Bord nur Crew zu entdecken ist.

Dann also weiter zu Fuß durch die Portweinberge.

Dort hinten wartet irgendwo unser Mittagessen.

Die Mandelbäume sind schon verblüht.

Inzwischen begleitet uns ein treuer Hund.

Die Welt von oben sieht aus wie eine elektrische Eisenbahn.

Ups! Und nun?

Runter ins Tal? Bist Du sicher?

Mandelgrün, Olivengrün und Portweinbraun.

Dazwischen drin Frühlingsweiß.

Und Orangensüß. Die sind derartig lecker!

Die netten Leute auf der Quinta Vargelas erklären uns den Weg. Wir müssen wieder hoch. Ob ich ein Filmschauspieler sei, fragen sie. Sie würden mich wiedererkennen.

Klar, Antonio Banderas, verspottet mich meine Begleiterin. Sie könnte ruhig mal etwas ernsthafter tun.

Immerhin ist allein dieser Gemüse und Obstgarten den Wiederaufstieg wert.

Das ist schon ein bisschen wie im Paradies.

Dort hinten ist unsere nächste Station.

Immer an der Bahnlinie entlang.

Wir aalen uns im Frühling.

In Zukunft jedes Jahr um diese Zeit. Arnozelo ist in Sicht.

Die alten Leute am Miradouro weisen uns den Weg, stellen aber die Frage nach der Durchlässigkeit der Vegetation.

So schlimm wird es schon nicht sein. Schließlich fährt der Zug direkt neben uns.

Das ist doch Märklin, oder?

Der Weg ist gut, aber wenig begangen, wie uns scheint.

Die Portugiese sitzt halt lieber am Miradouro und betrachtet den Douro – um mal ein Klisché zu bedienen.

Dann ist der Weg plötzlich zu Ende.

Alle Stege abgebrochen. Mittagessen adé?

Aber meine Pfadfinderin hüpft gazellenartig über Stock und Stein.

Fräst mir eine Blutspur durchs Dornengestrüpp.

Und bringt mich sicher ans andere Ende des Dickichts.

Oh, da fährt unser Zug.

Egal, die Zivilisation hat uns wieder.

Die Leute sind nett, die Orangen süß und die Zitronen sauer.

Auf der Quinta Vesuvio scheinen alle beschäftigt. Man erklärt uns aber den Weg.

Nur noch durch diese hohle Gasse muss ich gehen.

Dann sind wir am Ziel.

Bald fährt der nächste Zug, auch wenn es kein Mittagessen gibt.

Statt dessen besuchen wir noch Unsere Senhora von Olás und atmen mal kräftig durch.

Da unten sind wir lang spaziert. Sehr sehr schön!

Und statt dessen Mittagessens lassen wir es uns abends schmecken.

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