Nebelhorn

Tomi und ich fahren mit dem VW-Bus nach Oberstdorf, kaufen uns dort noch ein Fläschchen Rosé und etwas zum Essen (Attraktiv und Preiswert) und parkieren dann im Dunkeln auf einem Waldweg.

Morgens poltert irgendwer ans Auto – wir stehen mitten auf dem Trimm-Dich-Pfad.

Schnell umparken, dann geht es die Klamm entlang nach oben. Wir rennen fast, so gespannt sind wir, was uns oben erwartet.

Ave Caesar. Morituri te salutant! Wer weiß, ob wir uns je wiedersehen.

Tomi striegelt sich noch kurz die Haare (!) richtig hin – dann geht’s weiter.

Es wird steiler und steiler, steiniger und steiniger. Sag mal Tomi, hatten wir da schon unser Rüdiger Nehberg Survival Training im Mahdental absolviert, wo Nick jetzt mit dem Bike rumjumpt?

Wow, ist das cool hier! Man spürt richtig die Tiefe der Landschaft … und hört den Selbstauslöser der Kamera. Ich tue unbeteiligt, während Tomi noch nicht so ganz an den Mechanismus glaubt.

Das ist allerdings interessant: Der Spazierstock aus einem Blütenhalm der Agave war mit auf dem Nebelhorn? Daran erinnere ich mich gar nicht.

Dann wird es kälter und immer feuchter. Geradezu hochalpin.

Was war das eigentlich für eine Hütte da? Ich kann mich an keine Hütte erinnern.

Ich fühle mich ein bißchen wie Bob Marley im Himalaya, mit der Mütze von Sigrun, die jetzt bei Nick an der Wand hängt (die Mütze, nicht die Sigrun!).

Mit den Bergstiefeln meines Opas fühle ich mich wie Reinhold Messner. Hier kriegen wir kalte Füße und kehren um. Der Gipfel ist kein junges Leben wert. Außerdem wartet in der Hütte unten am Geißalpsee eine Erbswurstsuppe … uns läuft das Wasser im Mund zusammen.

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