Mein Tag beginnt wunderbar. Es gibt Brot mit Waldblütenhonig, Geléia de Jabuticaba – was auf Deutsch so ungefähr Baumstammkirschmarmelade heißen muss und etwas stringent, ähnlich wie eine Mischung aus Schlehen und schwarzen Johannisbeeren schmeckt, und dann noch Apfelgelee mit und ohne Thymian und schwarzen, süßen Kaffee.
Annick bäckt dazu Tapiokafladen und Pipa zeigt mir, wie sie gemacht werden: Tapiokamehl mit ein bisschen Wasser – so dass es gerade etwas bröselig wird – durch ein grobes Sieb drücken und die Krümelmasse auf eine heiße Platte lesen. Fertig! Kein Fett, nichts, nur drei Scheiben aromatische Banane und ein bisschen Honig oder etwas Pequiöl.
Dann wird gearbeitet. Das Thermometer spricht von 30°C im Schatten, aber es gibt keinen Schatten. Der Kollege hat Mitleid mit meinem knurrenden Magen und zeigt mir, wo ich ein lauwarmes Käsebrötchen an einer Tankstelle kaufen kann.
Später mache ich mich selber auf die Suche. Nach einigen Kilometern im Großstadtdschungel finde ich tatsächlich einen Supermarkt, aber nach dem herrlichen Essen von heute morgen, weiß ich nicht was ich kaufen soll. Ich habe keinen Appetit auf Kartoffelchips, verpackten Schinken oder Scheiblettenkäse und einen Markt finde ich nicht.
Ich entscheide mich für zwei Orangen, ein Kilo Bananen und eine Mango und mache mich auf den Weg nachhause, wie ein Jäger nach erfolgreicher Jagd.
Die Bananen entpuppen sich als ungenießbar. Sie sind unreif und noch härter als zuhause. Die Orangen sind holzig und maximal für Saft zu gebrauchen. Pipa lacht und bietet mir Kaffee an. Und die Mango? Die versuche ich jetzt. Wenn ich mich nicht mehr melde, dann bin ich daran erstickt.
Hey, Claudia. Ist es bei Euch schon hell? Ich gehe jetzt schlafen.
Na du kommst ja rum! Geschaeftlich Durch die welt ist zwar nicht ganz so gut wie privat aber Besser als in Arushas regenzeit festzustecken! Gruss nach drueben!