Ares Altos

Heute ist wieder richtig schönes Wetter. Statt an den Strand, gehen wir nach Ares Altos, einem Reiterhof ganz in der Nähe.

Genug gelesen jetzt, das ist doch schon das 3. Mal dieses Buch in diesem Urlaub, oder?

Paulo fährt und ich denke über Ausreden nach, mit denen ich meine Unabkömmlichkeit auf dem Pferderücken begründen könnte.

Da sind wir schon und Gina ist sichtbar in ihrem Element.

Welch merkwürdiger Geist verbirgt sich hinter diesen dunklen, traurigen Augen.

Ich hab’s: Reiten ist ein Damensport! Und ich bin keine Dame.

Gina schnallt sich in aller Ruhe den Hut auf den Kopf.

Ich mache jetzt vorsichtshalber mal dasselbe.

Und ich denke, ein Foto kann nicht schaden, damit es später leichter ist Schadensersatz zu fordern, falls mir der Kopf am Hintern klebt.

Oder: Das Pferd erschrickt, wenn es mich auf seinem Rücken erblickt.

Aber Gina ist unerbittlich: DU MUSST AUF DAS PFERD!, sagt sie.

Na Gottseidank nicht auf den nervösen Lusitanier.

Gina sieht sehr professionell aus, auf dem Friesen.

Ich versuche jetzt einfach mal genauso schlau zu gucken.

Schon geht es los. Hilfe, mir ist schwindelig.

Gütiger Himmel, ist das hoch hier oben.

Und was muss ich mit diesem blöden Zügel machen? Brrrrrrr. Brrrrrrr, nicht ins Dornengestrüpp.

Gina reitet auf ihrem Friesen ganz flott voraus.

Und ich hinterher, auch wenn es die völlig falsche Richtung ist.

Naja, es kann ja nicht jeder so elegant herum traben.

Und ich mache mich doch gar nicht so schlecht, hoch zu Ross.

Was natürlich relativ ist, das muss ich zugeben.

Nein, brrrr brrrrrr, wir traben nicht hinterher. Wir gehen schön zu Fuß, äh, ich meine im Schritt.

Ich bin ganz froh, dass wir die Schlachtrösser dann endlich zurück zur Halle leiten, das gebe ich ganz offen zu.

Hach! Ist das nicht hübsch?

Und in der Halle steht tatsächlich ein Konzertflügel. Das ist ja schon etwas eigenartig.

 

In dieser Reithalle bleibe ich jetzt mit meinem armen Pferd einfach in der Mitte stehen und mache Fotos von Gina, die inzwischen auf den Lusitanier gewechselt hat.

Elegant stolziert sie vorbei.

Und ich gleich hinterher. Ich bin nämlich auch ein hervorragender Reiter. Zumindest rage ich noch aus dem Pferd hervor.

Na, wenn das kein schönes Pferd ist … 🙂 .

Schliesslich neigt sich aber jede Reitstunde mal dem Ende.

Wir verlassen den wirtlichen Ort und die Pferde und begeben uns nach kurzer Pause an den Strand von Aguda.

Schliesslich ist heute unser letzter Tag in Porto. Morgen fahren wir nach Lissabon.

Wir kaufen Wein fürs Abendessen ein und treiben uns noch ein bisschen am Strand herum.

Gina möchte nächstes Jahr wieder hierher kommen. Ohne mich, mit ihrem Freund. 🙁

Ich finde die Idee übrigens sehr schön, auch wenn man dabei selber altert.

Immerhin ist sie schon eine richtige junge Frau. Übrigens, wo ist eigentlich mein Sohn? Lebt er noch in Girona? Vermutlich ein gutes Zeichenn, dass man so gar nichts von ihm hört.

Langsam geht die Sonne unter, wie mindestens seit 32 Jahren.

Es ist hier einfach besonders hübsch.

Schnell noch ein paar Einsiedlerkrebse fotografieren.

Und ein bisschen Sand im letzten Sonnenlicht.

Ein Abschiedsfoto …

… paar Möwen aufscheuchen …

… und noch ein bisschen süsses heisses Öl im Teigkrüstchen essen. Dann heim und ab ins Bett, denn morgen word ein langer Tag.

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