Zur Betonsäule im Licht erstarrt: Salk, Crick, Kahn, Gilot und Picasso

Ich verlasse mein idyllisches Domizil, wo Effi und Ramona sich wieder um mein üppiges Morgenwohl verdient gemacht haben.

Auf geht’s, durch das grelle Morgenlicht Richtung La Jolla, wo jede Menge Arbeit wartet.

Vorher mache ich aber einen kurzen Abstecher zum Salk Institut, um für Silke den Innenhof zu fotografieren.

Die berühmte Forschungseinrichtung scheint mitten in einem Zitronenhain zu liegen.

Abends sieht man dort den Sonnenuntergang über dem Pazifischen Ozean.

Die Verbindung von Ahorn mit Beton hat der geheimnisumwitterte Architekt Luis Kahn bewusst gewählt.

Salk sagte: “Es ist unsere größte Verantwortung, gute Vorfahren zu sein”. Ich habe hier vor 20 Jahren einen Vortrag von Francis Crick gehört.

Der damals 80-jährige Crick, der dort oben sein Büro hatte, schaute die jungen Studenten im Auditorium an. Dann formulierte er einen Satz, den ich nie vergessen habe:

“Um was ich Sie am meisten beneide, ist die Tatsache, dass Sie die Antworten auf Fragen, die ich heute stellen werde, in Ihrem Leben noch hören werden”

Im Auditorium saßen mehre Hundert Zuhörer. Man hätte eine Feder fallen hören.

Ich glaube, ich habe nie einen beeindruckenderen Vortrag in meinem Leben gehört.

Aber ich glaube, der Geist von Jonas Salk, dem Erfinder des ersten Polio-Impfstoffs und der Geist von Luis Kahn, einem der größten Architekten seiner Zeit, waren mit im Spiel.

Ich muss noch einmal am Abend kommen, wegen des Lichts, das sich ständig ändert. Apropos Licht: Salk, der es ablehnte seinen Impfstoff zu patentieren, da ihm dies vorkam wie das Sonnenlicht zu patentieren, war mit Francoise Gilot verheiratet, deren Buch über ihre Beziehung mit Picasso in unserem Bücherregal steht.

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