
Unter den meisten Brücken fließt ein Fluss hindurch, denn es ist die Aufgabe von Flüssen zu fließen.

Die Alte Brücke von Mostar, Stari most, unter der die Neretva hindurch diese Aufgabe erfüllt, ist aber doch irgendwie besonders.

Eigentlich könnte sie seit fast 500 Jahren die beiden seiten der Stadt miteinander verbinden, aber nun sind es halt doch nur 20 Jahre – seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg.

Die Stadt scheint fast ausschließlich aus Restaurants, Cafés und Souvenirläden zu bestehen.

Die Wunden des Krieges sind trotzdem unübersehbar und Kriegsmuseum ist bedrückend.

Die Franziskanerkirche ist monströs und schmucklos und will das wohl auch sein.

Die Alte Moschee hingegen liegt sehr schön und der Gesang des Muezzin macht wider aller Klischees in unseren Köpfen Lust auf mehr.

Von oben liegt die Stadt ganz friedlich da und es ist schwer vorstellbar, dass die Soldaten Spaß hatten, von hier oben die Stadt in Schutt und Asche zu legen und die Brücke im Fluss zu versenken. War aber wohl so.

Weggucken nützt da auch nichts, aber der Blick beeindruckt doch.
